Bügelbrett als Wurfgeschoss – Purkersdorfer freigesprochen

Wegen Nötigung und versuchter Körperverletzung muss sich ein 46-jähriger Lehrer vor dem Landesgericht in St. Pölten verantworten. Ihm wird vorgeworfen, dass er seine Frau im März bedroht haben soll und sie mit einem Bügelbrett verletzen wollte.
Der Angeklagte plädiert auf teilweise schuldig. „Ich kann mich nicht erinnern, dass ich sie bedroht habe“, verteidigt sich der 46-Jährige. Das Bügelbrett habe er voller Wut umgeworfen. Dabei habe er jedoch nicht die Absicht gehabt, seine Frau zu verletzen.
Der Konflikt entbrannte rund um seinen Alkoholkonsum. Der 46-Jährige hat ein Alkoholproblem, ist seit drei Jahren in Beratung und plant einen stationären Entzug. Seine Frau habe ihm den Autoschlüssel weggenommen, damit er nicht zur Arbeit fahren kann. „Ich hätte eigentlich fahren dürfen“, rechtfertigt sich der Angeklagte. Denn der Alko-Test, zu dem ihm seine Frau gezwungen habe, habe nur 0,03 Promille angezeigt.
Die Purkersdorferin sagt nicht gegen ihren Mann aus. „Ich möchte ihm die Chance geben, dass er den Entzug schafft“, erklärt sie. Außerdem fürchtet sie, dass er seinen Job als Lehrer verliert. Sie ist in psychologischer Beratung und überlegt, ob sie die Scheidung einreicht.
Weitere Zeuginnen oder Zeugen für den Vorfall gibt es nicht. Zudem ist es nicht strafbar, ein Bügelbrett umzuwerfen. Der Richter spricht den Purkersdorfer daher frei, ermahnt ihn aber an seiner Sucht zu arbeiten: „Es gibt nur eine Chance. Die hatten Sie heute.“