„Deutschland ist kein Jausengegner“


NÖN: Am Freitag beginnt die Heim-EM in Schwechat. Schon nervös?
Stefan Fegerl: Nein, ich freue mich auf die Bewerbe. Ich habe gut trainiert, bin körperlich und mental gut in Schuss und gehe mit Zuversicht an die Sache heran.
Was nehmen Sie sich für die Bewerbe vor?
Ich setze mir nicht konkret das Viertelfinale oder eine Medaille als Ziel. Ich möchte mich von Runde zu Runde gut auf den Gegner einstellen. Es wird viel davon abhängen, ob ich fix im Hauptbewerb stehe oder in die Vorrundengruppe muss.
In der Vorrundengruppe würden drei Spiele an einem Tag warten...
... und genau das ist das Problem. Das ist einerseits sehr kräfteraubend, andererseits gehen diese Spiele nur auf drei Gewinnsätze, was Überraschungen leichter möglich macht. Wenn ich gleich im Hauptbewerb einsteigen könnte, wären die Chancen auf ein gutes Abschneiden bedeutend höher.
Titelverteidiger Timo Boll und Ex-Weltmeister Werner Schlager haben für das Turnier abgesagt. Wie sehr schadet das der Veranstaltung?
Natürlich ist das schade. Schaut man sich aber die Vorverkaufszahlen an, so wirkt sich das nicht negativ aus. Boll wäre Favorit gewesen. Schlager hingegen trainiert kaum noch, er hätte vermutlich keine Chance gehabt.
Wie schaut es mit der Mannschaft aus? In der ersten Partie wartet ja Favorit Deutschland!
Unser Minimalziel ist es, den Abstieg in die 2. Division zu vermeiden. Das würde passieren, wenn wir nach der Deutschland-Partie auch das zweite Spiel verlieren. Deutschland ist auch ohne Boll kein Jausengegner, sondern großer Favorit. Sollte uns aber die große Sensation gelingen, dann ist alles drin. Als weitere Medaillenkandidaten habe ich Portugal, Russland und eventuell Kroatien auf der Rechnung.
Warum sollte man sich als Zuseher die EM in Schwechat nicht entgehen lassen?
Die Spannung, die Nervosität, alle Emotionen übertragen sich direkt aufs Publikum. Außerdem geht es bei uns in jedem Spiel um den Aufstieg oder das Ausscheiden. Das ist nicht wie in der Fußball-WM-Qualifikation, wo man uns alle drei Wochen von einem Spiel der letzten Chance erzählt.
Zu guter Letzt: Wie geht‘s Sohnemann Louis?
Danke der Nachfrage, bestens. Meine Frau hat alles im Griff.