Vojta will von Gerasdorf über Kenia nach Paris

Erstellt am 01. Februar 2023 | 02:30
Lesezeit: 3 Min
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Über Stock und Stein in Kenia. Andreas Vojta bereitet sich im „Mekka“ des Laufsports auf sein neues Abenteuer Marathon vor.
Foto: Wilhelm Lilge
Andreas Vojta (33) aus Gerasdorf bereitet sich auf sein großes Fernziel olympischer Marathon 2024 im „Mekka“ des Laufsports vor.

Österreichs Lauf-Aushängeschild Andreas Vojta absolviert derzeit ein Höhentrainingslager in Iten, dem Lauf-Eldorado Kenias. Dabei soll die Basis für seinen ersten echten Marathon im heurigen Frühjahr gelegt werden. Die 42,195 Kilometer in Paris 2024 sind das Fernziel des 33-jährigen Gerasdorfers.

Seit 5. Jänner ist Vojta bereits auf 2.400 m Seehöhe stationiert, mit dabei ist auch sein Langzeittrainer Wilhelm Lilge. Die letzte Trainingswoche bricht morgen an, denn diesen Freitag geht es wieder zurück nach Österreich. Wie bei seinen ersten drei Aufenthalten im Kerio View Hotel sind auch wieder zahlreiche Athleten u.a. aus Deutschland, Frankreich, den USA, Belgien, Polen und der Schweiz vor Ort, mit denen gemeinsame Trainingseinheiten gelaufen werden.

Hochkarätige Mitläufer sorgen für hohes Tempo

„Natürlich hat man hier mehr als genug Trainingspartner. Ich habe zum Beispiel mit den Deutschen Simon Boch und Johannes Motschmann trainiert, die dieses Jahr beide über die Marathondistanz starten werden. Dazu gibt’s auch immer viele einheimische Läufer, womit man dann auch schnell mal in Gruppen von 15 bis 20 Leuten unterwegs ist“, berichtet Vojta, der auch den Cousin des vorjährigen VCM-Siegers traf. Andere bekannte Athleten wie Amanal Petros, Konstanze Klosterhalfen (beide Deutschland) oder Julian Wanders (Schweiz) sind aktuell ebenfalls vor Ort.

Fast wäre Vojta mit dem Weltrekordler gelaufen

Beinahe wäre es vorgestern auch zu einem Treffen mit dem kenianischen Marathon-Weltrekordler und Doppelolympiasieger Eliud Kipchoge gekommen, dessen Training im Kipchoge Stadium von Eldoret angekündigt war. Der Lauf-Superstar, „der hier fast als Außerirdischer verehrt wird“, wie Lilge berichtet, wählte aber dann doch ein anderes Trainingsstadion für seine Bahneinheit.

Es nicht verwunderlich, dass so viele Läufer weltweit diese Gegend Kenias für ihre Vorbereitungen nutzen. Nicht nur die Trainingspartner, sondern auch das Wetter und das Gelände sind ideal. „Neben der Höhe von knapp 2.400 m war bis jetzt jeder Tag seit meiner Ankunft sonnig und schön mit Höchsttemperaturen von 20 bis 25 Grad“, berichtet der 47-fache österreichische Meister, der das Gelände wie folgt beschreibt: „Die Umgebung bietet neben relativ flachen, asphaltierten Straßen auch hügelige Wege, womit man viele Aspekte des Trainingsspektrums eines Langstreckenläufers abdecken kann. Gerade für eine Grundlagenphase, wie in meinem Fall vor einem Frühjahrsmarathon, findet man hier perfekte Bedingungen vor.“

Noch sind Vojtas nächste Rennen noch nicht fixiert; geplant sind ein Halbmarathon-Test im März und dann soll im April sein erster echter Marathon folgen. Der Weinviertler hat zwar bereits eine Marathonzeit (2:23:21) auf seiner Visitenkarte stehen, diese resultiert aber vom letzten Vienna City Marathon, wo er sich als Pacemaker dazu entschied, locker auszulaufen und sich die Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zum Zielgelände zu ersparen. Daher spricht Vojta auch von seinem „Marathon Debüt“, wenn er an den kommenden Wettkampf denkt.

Zurück zum Trainingslager in Kenia, wo für den Olympia-Kandidaten „recht marathonspezifisches Training“ im Vordergrund steht, wie er selbst sagt: „So habe ich z.B. 30- und 35-km-Läufe in teilweise mittlerem bis zügigem Tempo absolviert, was ich so bisher noch nicht aus meinem Trainingsalltag kannte. Ich konnte mich aber schon sehr gut daran anpassen und bisher uneingeschränkt trainieren.“