NÖ-Talent Nadine Hundegger fährt in Italien zu Riesentorlauf-Bronze

Blau-gelber Edelmetalljubel in Italien! Die 17-jährige Niederösterreicherin Nadine Hundegger fährt im Riesentorlauf der Mädchen zu Bronze und holt nach Moritz Zudrell (Bronze Slalom) und Leonie Raich (Gold Slalom) die dritte Medaille für die österreichischen Alpinen. Slalom-Goldmedaillengewinnerin Raich hatte diesmal Pech und schied nach einem starken ersten Lauf im Finale aus.
Im zweiten Durchgang den Turbo gezündet
Hundegger zeigte bereits im ersten Lauf, dass mit ihr zu rechnen ist. Auf der stark nachlassenden Piste lieferte sie mit Startnummer 21 eine beherzte Fahrt und reihte sich an der siebenten Stelle ein. „Ich musste deshalb eigentlich nichts umstellen, weil die Fahrt für die Pistenverhältnisse echt gut war. Das einzige Ziel war, noch einmal anzugreifen.“
Gesagt, getan. Hundegger nahm sich ein Herz und knallte einen sauberen zweiten Durchgang in den Schnee von Tarvisio.
Nervenprobe im Ziel
Das große Zittern im Zielbereich begann – und fand bei der Fahrt von Teamkollegin Leonie Raich einen emotionalen Höhepunkt. Die Slalom-Goldmedaillengewinnerin aus Tirol schied als Halbzeit-Zweite aus, Hundegger hatte Edelmetall sicher. „Es ist nie gut, wenn die Teamkollegin ausscheidet und man dadurch eine Medaille holt. Sie hätte es draufgehabt, das hat sie ja schon im Slalom bewiesen“, zeigte die Bronzemedaillengewinnerin Mitgefühl.
Wenig später konnte sich Hundegger freuen. „Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, dass es sich mit der Medaille ausgegangen ist", schwärmt die 17-Jährige. "Ich kann es kaum glauben – eine Medaille beim EYOF hört sich schon richtig cool an!"
Als Flachländerin erfolgreich
Die Bronzene ist auch eine Belohnung für die harte Arbeit, schließlich muss die Niederösterreicherin für das Training auch weite Anreisen in Kauf nehmen. Hundegger stammt aus Rohr im Gebirge, einer 439-Seelen-Gemeinde im Bezirk Wr. Neustadt Land. „Ich bin durch meinen Nachbarn zum Skifahren gekommen, Papa ist auch schon als Kind mit mir auf der Piste unterwegs gewesen. Daraus ist eine Leidenschaft entstanden“, erinnert sich Hundegger zurück. Und die Rohrerin ist überzeugt: „Wenn man will, gelingt es auch als ‚Flachländerin‘ im Skisport aktiv zu sein.“
Mikaela als Vorbild
Das haben vor ihr bereits Ski-Größen wie die Pernitzerin Michaela Dorfmeister oder Katharina Gallhuber (Göstling) bewiesen. Ihr Vorbild ist dennoch eine andere: Mikaela Shiffrin. Womöglich war der historische 83. Weltcupsieg des US-Superstars Inspiration für Hundegger. Noch bewegt sich die Niederösterreicherin in anderen Sphären, die nächsten Ziele lauten: „Ich will in den ÖSV-Kader kommen und dann im Europacup dabei sein. Eines Tages ist der Weltcup natürlich das große Ziel.“ Spätestens dann würde es auch zum Treffen mit Vorbild Shiffrin kommen.
Der Donnerstag war aus rot-weiß-roter Sicht höchst erfolgreich: Langläuferin Heidi Bucher jubelt nach einem irren Zielsprint über Gold. Auch das Kombi-Team stürmt in der Loipe zur Goldmedaille.