20 Äskulapnattern in Freiheit entlassen, fünf noch im Museum NÖ

Erstellt am 18. März 2023 | 12:00
Lesezeit: 3 Min
Äskulapnattern Gelege und Freilassen
Tierpfleger Albert Gruber baute einen Inkubator für das Schlangengelege. Aus 25 von 27 Eiern schlüpften Äskulapnattern. Eine gibt es in der Babygalerie des Museums NÖ zu beobachten.
Foto: NÖN, Nadja Straubinger
Tierpfleger Albert Gruber ist 25-facher Äskulapnatter-Papa. 20 davon sind bereits wieder im Dunkelsteinerwald in der Natur, fünf noch im Museum NÖ. Ab sofort gibt es eine davon in der Babygalerie zu beobachten - wenn sie sich nicht gerade versteckt.

Wie immer schaufelte eine Mann Ende August in der Gegend Dunkelsteinerwald seinen Komposthaufen um. Dieses Mal war es jedoch anders, er stieß dabei auf ein Gelege einer Äskulapnatter mit 27 Eiern. Das Muttertier flüchtete. Er informierte das Museum NÖ. Wie empfohlen brachte er das Gelege mit einem Teil der Komposterde zu den Tierpflegern nach St. Pölten. „Wir hatten keinen freien Inkubator, also habe ich schnell einen gebaut: aus einem Terrarium mit einem Kübel mit dem Kompost und einer Wärmelampe“, berichtet Albert Gruber.

Äskulapnattern Gelege und Freilassen
Aus diesem selbst gebauten Inkubator schlüpften die kleinen Äskulapnattern nach einigen Wochen.
Foto: Museum NÖ

Wichtig war es die Wärme und die Luftfeuchte konstant zu halten. Dafür wurden rund 50 cm Wasser in das Terrarium gefüllt. Schon zwei Wochen später schlüpften 25 Äskulapnattern aus den Eiern. „Sie haben von Beginn an gefressen“, erinnert sich Gruber, der sie mit Babymäusen versorgte. Nach Rücksprache mit der Naturschutzabteilung wurden 20 davon Ende September in den Dunkelsteinerwald zurückgebracht. „Wir haben einen von oben geschützten Bereich gesucht, damit sich die Krähen nicht gleich bedienen“, betont der Tierpfleger.

Die verbliebenen fünf Äskulapnattern werden noch immer umsorgt. Die größere davon wurde nun in die Babygalerie umgesiedelt, versteckt sich dort aber noch. „Die Kleine hat sich gleich in die Erde eingegraben, obwohl Äskulapnattern Baumnattern sind“, erklärt der Tierpfleger. Spezielle Schuppen am Bauch helfen den Tiere beim Klettern. Die Jungtiere werden einmal in der Woche gefüttert und sind gierig. „Wenn es ums Essen geht, kennen sie keine Freunde“, schmunzelt er. Auch beim Beißen sind sie schnell, schließlich müssen sich ja behaupten, als ungiftige Art.

Auch die beiden adulten Äskulapnattern, eine davon ein Albino, werden im Museum NÖ umsorgt, müssen aber nur alle zwei Wochen gefüttert werden. „Unser Albino-Weibchen hat sich schon einen Platz auf dem Baumstamm gesucht, um sich zu befeuchten. Sie wird sich bald häuten“, weiß Gruber.

Neue Sonderausstellung über Kommunikation zwischen Tieren und Pflanzen

Derzeit locken nicht nur die kleinen Äskulapnattern, sondern auch die neue Ausstellung ins Haus der Natur des Museums NÖ. Bis zum 11 Februar 2024 wird die Sonderausstellung „Heraus mit der Sprache! Wie Tiere & Pflanzen kommunizieren“ gezeigt. Die Ausstellung stellt einerseits die vielen Arten der Kommunikation von klassischen Lauten bis zu elektrischen Signalen dar und erklärt, warum Lebewesen kommunizieren. „Mit Fragen, warum der Steinmarder ein Stinkefuß ist und warum wir Elefanten beim Plaudern nicht immer zuhören können, erklären wir auch, wie wissenschaftliche Forschung in diesem Bereich funktioniert,“ erklärt der wissenschaftliche Leiter vom Haus für Natur und Kurator Ronald Lintner.