Gerettet: Frau überlebte Winternacht in Eiseskälte


VON BEATE STEINER
ST. PÖLTEN / Von ihrem lebensgefährlichen nächtlichen Erlebnis ist ihr glücklicherweise nur ein schmerzender Knöchel geblieben: Ingrid Harm war eine ganze Nacht bewusstlos vor ihrem Haus gelegen, hatte nur mehr 27 Grad Körpertemperatur, als sie von ihrer Nachbarin entdeckt wurde: „Eine halbe Stunde länger, und es wär‘ aus gewesen“, erzählt die 63-jährige Ratzersdorferin. Denn bei 24 Grad Körpertemperatur spielt das Herz nicht mehr mit.
„Der Teufel hat mich nicht wollen“, nimmt Ingrid Harm ihre „Wiedergeburt“ mit Humor.
Was geschehen war, bevor sie in der Intensivstation des Landesklinikums am Nachmittag aufwachte, daran kann sie sich nicht mehr erinnern: „Ich weiß nur, dass mir beim Heimgehen vom ,Heustadl‘ gegenüber in der Nacht schwindelig wurde.“ Ingrid Harm wollte sich dann auf die Stufen vor ihrem Haus setzen, ist ins Koma gefallen - und wurde halb erfroren in den frühen Morgenstunden von ihrer Nachbarin entdeckt, die Ingrid Harms Tochter informierte.
Im Spital sind sie dann ordentlich gerannt, hat man ihr erzählt, „aber die waren alle irrsinnig nett. Unsere Neugeborene kommt, haben die Schwestern bei den Untersuchungen immer gesagt.“
Der Unfall ist auf den Tag genau ein halbes Jahr vor Ingrid Harms 64. Geburtstag passiert: „Im Juni feiere ich dann meinen Halbjahres-Geburtstag.“
Gerettet: Hier vor ihrem Haus wurde Ingrid Harm von ihrer Nachbarin gefunden - nach einer Nacht in Eiseskälte: „Wenn ich da rausgeh‘, denk ich mir, das hätt‘ mein Grab sein können.“STEINER