Landtag: Schmidl bleibt, Krumböck zieht ein
Die ÖVP geht nach der Landtagswahl wieder mit zwei Abgeordneten in die Landtagsperiode. Nach 30 Jahren allerdings nicht mehr mit Martin Michalitsch, dafür übernimmt Florian Krumböck. Doris Schmidl geht bereits in die dritte Runde.
Schmidl bedauert geringe Frauen-Quote im ÖVP-Landtagsteam
Der St. Pöltner Gemeinderat Florian Krumböck übernahm im Dezember 2021 ein Bundesratsmandat. Jetzt freut er sich über den Einzug in den Landtag: „Das bedeutet für mich vor allem neue Möglichkeiten, um mich einbringen zu können.“ Egal ob in der Schulzeit, während des Zivildiensts, im Studium oder einfach in der JVP: „Ich habe nie stillhalten können, wenn ich wo Verbesserungspotenzial gesehen habe.“
Im Landtag möchte er die Anliegen und Ideen, die er schon im Wahlkampf aufgezeigt hat, umsetzen. Dazu zählen Bildungschancen, Klimachancen, Lebenschancen oder Wirtschaftschancen.
„Dabei können mir meine Erfahrungen in der Gesetzgebung, in der Zusammenarbeit mit Interessensgruppen und meine Netzwerke, die ich mir in den letzten Jahren aufbauen konnte, von großer Hilfe sein“, erklärt Krumböck, der nun aus dem Bundesrat ausscheiden wird. Seine Vorgängerin Marlene Zeidler-Beck gibt ein Comeback im Bundesrat und wird laut Krumböck „die wohl jüngste Bundesratspräsidentin aller Zeiten“.
Dass im Landtag nur mehr zwei Frauen, die Bäuerinnen Doris Schmidl und Silke Dammerer, für die ÖVP vertreten sind, bedauert Wahlkreis-Spitzenkandidatin Doris Schmidl. Es sei ein untrügliches Zeichen dafür, dass sich Frauen in der Politik schwerer tun. „Es tut mir leid für die Kolleginnen, die es nicht geschafft haben.“
„Stelle mich darauf ein, dass es anders wird“
Die Arbeit ohne absolute Mehrheit wird eine neue Erfahrung. „Dass es anders werden wird, darauf stelle ich mich ein“, sagt Schmidl. Es werde Gespräche geben müssen. „In den Ausschüssen, in denen ich bisher war, gab es aber jetzt schon guten bis sehr guten Austausch.“ Klar gebe es unterschiedliche Interessen, aber wenn es drauf ankommt, habe man sich immer verlassen können.
Krumböck freut sich darauf, die Zusammenarbeit mit den anderen Parteien im Landtag zu intensivieren, aber auch auf harte inhaltliche Debatten darüber, „wie wir Niederösterreich in die beste Zukunft führen können“. „Dabei werden wir Abgeordnete mit unseren inhaltlichen Verantwortungsbereichen mit Sicherheit eine noch wichtigere Rolle spielen als in der Vergangenheit“, ist er überzeugt.
Michalitsch trat nicht mehr zur Wahl an
Martin Michalitsch hat sein Büro noch nicht geräumt. Bis 23. März ist er noch im Landtag und nimmt Termine wahr. Er war 30 Jahre als Abgeordneter tätig.
Als Ehrenparteivorsitzender könne er auch weiterhin an Sitzungen teilnehmen, aber er müsse nicht, erzählt der Eichgrabener: „Ich glaube, ich höre den Ruf der Berge und der Seen lauter als den Ruf der Sitzungssäle.“ Michalitsch engagiert sich weiter bei den Rotariern Neulengbach-Wienerwald und ist auch bei der Lebenshilfe Wölbling und im Absolventen- und Förderverein des BG/BRG St.Pölten Josefstraße tätig. „Es gibt einige Dinge, die mir noch am Herzen liegen.“