Bettina Bergauer will fossile Unabhängigkeit

Gemeinderätin Bettina Bergauer geht als Spitzenkandidatin der Grünen für den Bezirk Gänserndorf in die Landtagswahlen. Sie möchte „die fossile Abhängigkeit im Energie- und Verkehrsbereich lösen", wie sie sagt. Im Gegensatz zum Bund wo die Grünen nun mitregieren und die Energie- und Verkehrswende vorantreiben, herrscht im Bezirk Gänserndorf in diesen Bereichen immer noch das Festhalten an der Exploration und Förderung fossiler Energien.
Energieunabhängigkeit
Ständig verfügbare Energie in Form von Strom und Wärme ist der Garant unseres Wohlstandes und die Basis unseres Wirtschaftssystems. Fossile Energie ist endlich und wir wollen auch unseren Enkelkindern den Komfort immer verfügbarer Energie ermöglichen.
78% der Treibhausgasemissionen kommen aus dem Sektor Energie: das sind Strom, Wärme und Verkehr.
Im Strombereich hat sich NÖ ehrgeizige Ziele gesetzt: Bis 2030 sollen 2000 GWh Strom im Jahr aus Photovoltaik erzeugt werden und 7000 GWh aus Windkraft. Derzeit gibt es ca. 770 Windkraftanlagen in Niederösterreich. Weitere 330 Anlagen bis 2030 sind erforderlich, um dieses Ziel zu erreichen. Die derzeit von der NÖ Landesregierung ausgewiesenen Gebiete reichen dafür nicht aus.
Auch das Photovoltaik-Ziel ist ambitioniert gesetzt: Bis 2030 soll die Sonnenstromleistung von derzeit 660 auf 2.000 Gigawattstunden im Jahr erhöht werden. Die Gemeinden hatten 2022 die Möglichkeit Zonen einzumelden, die sie für Freiflächen PV-Anlagen zur Verfügung stellen wollen. Das Land NÖ genehmigte jedoch weit weniger Flächen - zu wenig um das Ziel zu erreichen.
Im Wärmebereich auf 100% erneuerbare Energien umzustellen ist durchaus eine Herausforderung. Im Bezirk Gänserndorf sind viele Haushalte ans Gasnetz angeschlossen. Doch was ist die Alternative zu Gas? Es gibt viele mögliche Lösungen und es kommt auf die konkrete Situation an, welche Umrüstung umsetzbar ist. Das kann Solarwärme, Fernwärme, Biomasse, Erdwärme, eine Luft- oder Grundwasser-Wärmepumpe sein oder das Haus ist so gut gedämmt, dass auch eine Stromheizung kombiniert mit Photovoltaik in Betracht gezogen werden kann.
Menschen ohne eigenem Auto Mobilität ermöglichen
Es gibt viele Menschen, die auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind, weil sie kein Auto besitzen. Das kann sein, weil sie nicht genug Geld für ein Auto haben, weil sie jugendlich sind und noch keinen Führerschein haben, weil sie älter sind und aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr Auto fahren können, weil sie aus Überzeugung oder aus Klimaschutzgründen kein Auto verwenden wollen oder weil sie die Strecke einfach entspannt ohne Konzentration auf den Straßenverkehr zurücklegen möchten.
Dank der Grünen, die im Bund in der Regierung sind, konnte in die Renovierung von Bahnhöfen und in die Modernisierung und Beschleunigung der Hauptverbindungen viel Geld investiert werden. Die Anbindung der kleineren Gemeinden erfolgt mit Bussen. „Hier wurden zwar Verbesserungen erreicht, jedoch viel zu zaghaft. Die Busverbindungen zu den Bahnhöfen müssen verdichtet und an die Lebensrealität der Menschen angepasst werden und beispielsweise mit Schulbeginn-Zeiten und Zugverbindungen abgestimmt werden.“, fordert Bergauer.
Für die so genannte letzte Meile ist auch das Fahrrad eine gute Alternative. Auf einer Landesstraße mit dem Fahrrad zu fahren ist mitunter lebensgefährlich und keine Mutter oder kein Vater würde das seinem 12-jährigen Kind zumuten. Dafür braucht es sichere Radwege.
„75 Jahre ÖVP-Politik in NÖ hat konsequent den Ausbau der Auto-Mobilität verfolgt und auf Menschen, die aus verschiedenen Gründen kein Auto besitzen, vergessen“, sagt Bergauer: „wir müssen heute mutige Entscheidungen für die Infrastruktur von morgen treffen. Für eine sichere Energieversorgung und ein attraktives Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln und sicheren Radwegen.“
