Fast wie in der Krokobar

Erstellt am 13. November 2013 | 23:59
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Web-Artikel 23365
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Revuetheater / Irene Budischowsky zeigte bei ihrem Gastspiel im Theater an der Mauer Qualitäten als Vamp, ihre Musikerkollegen brachen die Frauenherzen.
Von Monika Freisel

WAIDHOFEN / Fast könnte man glauben, die Revue „In der kleinen Bar (zum Krokodil)“ wäre speziell für das Theater an der Mauer konzipiert worden, das sich gegenüber der legendären ehemaligen „Krokobar“ befindet.

Eine qualifizierte Schauspielergruppe um Regisseur Georg Mittendrein gab am 9. November ein Gastspiel mit Liedern und Chansons aus den 20er und 30er Jahren, eingebettet in eine Rahmenhandlung, in der die Garderobefrau Luise (Irene Budischowsky) und Ober Leopold (Paul Schmitzberger) als Ersatz für das nicht erschienene Revue-Ensemble einspringen mussten. Zudem meldete sich aus dem Publikum ein Gast (Walter Lochmann als Hermann) mit dem Angebot zur musikalischen Unterstützung, da er „ein bisschen“ Klavier spielen könne. Zunächst schmerzhaft dissonant in die Tasten greifend, entpuppte er sich alsbald als formidabler Pianist und Sänger. Auch Beleuchter Franz (Franz Reindl) spielte als Stichwortgeber mit.

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TAM-Prinzipal Ewald Polacek mit Franz Reindl, Walter Lochmann, Irene Budischowsky, Regisseur Georg Mittendrein und Paul Schmitzberger.Monika Freisel
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Irene Budischowsky sorgte für einen „Wow-Effekt“, als sie plötzlich als Vamp mit blondem Haar, hautengem Glitzerkleid und atemberaubendem Dekolletee erschien. Mit erotischer Stimme, immer auch mit einem Augenzwinkern, sang sie Chansons wie „Mit dir möcht ich am Sonntag angeln gehn“ oder sehr gefühlsbetont „Irgendwo auf der Welt“. Paul Schmitzberger brachte teils mit hintergründigem Humor, teils mit persiflierender Leidenschaft „Ausgerechnet Bananen“ oder „Ich brech die Herzen der stolzesten Frau’n“. Walter Lochmann sang schmachtend „Ach Luise“ oder gemeinsam mit Irene Budischowsky „Ich hab das Fräul’n Helen‘ baden ’sehn“. In „Der Spuk persönlich“ gab es Anspielungen auf Frank Stronach, der Text des Liedes „Tschaikowsky“ bestand ausschließlich aus den Namen russischer Komponisten und wurde in atemberaubendem Tempo vorgetragen. Zum Abschluss sangen alle drei Akteure gemeinsam „Veronika, der Lenz ist da“, dessen verschlüsselt frivoler Text für Heiterkeit sorgte.

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