70 Jahre Waldgrotte Windigsteig wurde gefeiert

Abwechselnd singend, betend und schweigend, marschierte eine rund 70-köpfige Pilgergruppe am 18. Mai von der Pfarrkirche Windigsteig in Richtung Waldgrotte, deren 70-jähriges Bestehen mit einer Andacht, musikalisch begleitet von Walter Irschik, gefeiert wurde.
Die Waldgrotte oder Waldandacht liegt am nördlichen Ortsende (von Meires kommend) im Wald. Laut Überlieferung der beiden Zeitzeugen Johann und Franz Poppinger aus Edengans (Franz Poppinger, 91, nahm an der Feier auch persönlich teil), stand schon vor 1950 ein Marienbild auf einem Holzstock, später auf einem Baum, beim Trampelpfad zu den so genannten „Färbergräben“. Im Zuge der Renovierungsarbeiten in der Pfarrkirche Windigsteig, die 1950 begannen, musste die dort befindliche Lourdesgrotte weichen und fand 1953 dank Pater Theodor Wurz in der Waldandacht einen passenden Platz. Wurz hielt hier auch bis in die 1970er-Jahre Maiandachten ab. Die Statue selbst wurde von Maria Kainz während der Wintermonate aus der Grotte genommen und verwahrt. Diese Aufgabe hat 2002 Irene Bartl übernommen.
Um 1960 nahmen sich die Mitglieder des Verschönerungsvereins Windigsteig um die Pflege des Platzes an. 1966 wurde von Leopold Brunner, Johann Koppensteiner, Franz Wimmer, Karl Schneider und Karl Gehmayer eine Stützmauer um Wassergraben und Kuppel erichtet. Eine Wasserzufuhr zur Lourdesgrotte, später ein Brunnen, war seit jeher vorhanden. Das witterungsanfällige Holzkranzl wurde in den 60-iger-Jahren durch einen Betstein (gespendet von der Firma Steinmetz Mahringer aus Waidhofen) ersetzt. Der Opferstock - er dürfte aus der Kirche stammen - war zu dieser Zeit bereits vorhanden. Eine Renovierung der Marienstatue erfolgte durch den Maler Viktor Scharf aus Windigsteig.
Seit 2000 obliegt die Betreuung der Waldandacht dem Theater- und Kulturverein Windigsteig, der 120 Sträucher pflanzte und den Zugangsbereich neu gestaltete. Jedes Jahr um den 1. Mai wird die Waldgrotte gereinigt. Zimmermann Johann Bauer fertigte das Eingangsmarterl sowie eine Sitzgelegenheit an, der Baum dafür stammt aus dem Färbergraben. Ehrenobmann Walter Bartl sorgte für einen neuen Anstrich es Eisenzaunes. „Ein herzliches Dankeschön an den Pfarrgemeinderat, vertreten von Peter Steinhauer, an Iris Haslinger, Familie Weber, Erwin Riegler, Franz und Johann Poppinger sowie allen helfenden Händen des Theater- und Kulturvereins, die mitgewirkt haben, diese Feier zu gestalten“, dankte Eva Bartl und lud zum gemütlichen Beisammensein ins Pfarrkaffee ein.
