Seifenopern im Schnelldurchlauf


VON EDITH HOFMANN
WAIDHOFEN / Liebe, Leid, Tränen, Eifersucht und Intrigen - alles, was in einer „guten“ Seifenoper vorkommen muss, hat Rupert Henning in „Trio wider Willen“ verpackt. Das TAM-Studio wagte sich am vergangenen Wochenende im Theater an der Mauer an die Aufführung des Stückes.
Der Zuschauer erlebte im Schnelldurchlauf gleich mehrere Folgen verschiedener Serien. Der Wechsel der Schauspieler zwischen den einzelnen Charakteren forderte das Publikum, denn schließlich musste jede Figur immer der richtigen Geschichte zugeordnet werden, um dem Handlungsstrang auch folgen zu können. Ein Stück eben für echte Soap-Kenner.
Die Rollen wurden von den Mitwirkenden des TAM-Studios mit markanten Charakterzügen versehen dargestellt - die arrogante Redakteurin (Petra Oppenauer), der korrupte Baulöwe (Gerold Vogler) oder der betrügerische Lebenskünstler (Anna Weninger).
Wer sich allerdings ein Happy-End der Geschichte erhoffte, der wurde enttäuscht. Zum Schluss des Stückes bleibt alles offen, so wie eben in der richtigen Seifenoper, denn schließlich sollen die Zuseher ja nur neugierig gemacht werden, und auch bei der nächsten Folge wieder gebannt auf die Fernsehgeräte starren.
Das TAM-Studio wurde mit „Trio wider Willen“ auch zum Internationalen Theaterfestival „Drehbühne“ vom 3. bis 5. Mai in Brünn eingeladen. Das TAM-Ensemble wird am 5. Mai zu sehen sein.