City-Klo: Frauen zahlen, Männer nicht
Es war der meistdiskutierte Punkt in der Gemeinderatssitzung: Die Errichtung des Spiegel-Klos am Hauptplatz. Vorweg: Beschlossen wurde das 166.000 Euro teure WC nur mit den Stimmen der SPÖ, dagegen waren ÖVP, die Listen Haberler und Soziales Neustadt, Grüne und FPÖ enthielten sich ihrer Stimme.
„Frauen und Rollstuhlfahrer werden benachteiligt“
Von den Oppositionsparteien hagelte es wiederholt Kritik: Zwar sei die Notwendigkeit gegeben, allerdings sei der Standort der falsche, auch die Kosten seien enorm hoch. ÖVP-Tourismusstadtrat, er setzte sich unter anderem für die „nette Toilette“ bei Gastronomen ein: „Eineinhalb Jahre wurde nachgedacht, ich bedauere, dass die Möglichkeiten nicht ausgeschöpft wurden.“
Kritik der anderen Art gab es von Gemeinderätin Evamaria Sluka-Grabner und Grüne Chefin Tanja Windbüchler-Souschill. Denn Männer müssen für die Benützung des Pissoirs nichts zahlen, Frauen und Rollstuhlfahrer für die Toilette 50 Cent. „Wie kommen die Frauen dazu?“, meinte etwa Sluka-Grabner. „Gesunde Männer werden bevorzugt, Frauen und Rollstuhlfahrer benachteiligt“, so Windbüchler-Souschill.
„Die WC-Anlage ist eine sinnvolle Variante“
SPÖ Bürgermeister Bernhard Müller dazu: Kostenpflichtig würden es Männer nicht benutzen und weiter „Wildpinkeln“, so könne man das am Hauptplatz verhindern. Dazu sei dieser Fall bis zur obersten Stelle ausjudiziert und gerechtfertigt. Man habe wegen der Toilette in den letzten Monaten viele Gespräche geführt und viele Varianten geprüft. „Die WC-Anlage ist eine sinnvolle Variante, die Bürger verdienen es.“