Prozess um Mord an Ehefrau am Dienstag

Erstellt am 29. Jänner 2012 | 11:15
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Foto: NOEN
Am Landesgericht Wiener Neustadt geht am Dienstag ein Mordprozess in die nächste Runde. Zu Verhandlungsbeginn im Dezember hatte sich der Angeklagte (59) nicht schuldig am Tod seiner Frau (55) bekannt.
Laut Anklage soll er sie am 22. Februar 2011 im gemeinsamen Haus in Eggendorf bewusstlos geschlagen und dann mit einem Polster erstickt haben. In der Folge habe er die Leiche verschwinden lassen.

Nach seiner Version hätte er sie leblos aufgefunden, ein Herzversagen angenommen und noch zu reanimieren versucht. Dass er die Tote dann in einen Teppich wickelte, im Pkw mit Anhänger nach Rumänien brachte und dort auf seinem Grundstück in einer Scheune vergrub, bestritt der Mann vor Gericht nicht. Er wollte damit aber nur ihren Wunsch erfüllt haben, einst in ihrer ursprünglichen Heimat Siebenbürgen begraben zu werden.

Für die Staatsanwaltschaft steht Habgier hinter der Tat. Die Ehe des seit 1986 in Österreich lebenden Paares sei seit Jahren zerrüttet gewesen, neben zwei der drei erwachsenen Töchter habe eine zweite Frau aus Rumänien in dem Haus gelebt. Ein Sparbuch, auf dem die 55-Jährige mit der bezogenen Kinderbeihilfe 95.000 Euro angespart hatte, soll der Mann im Alleingang aufgelöst und sich die Ersparnisse mit den Töchtern geteilt haben. Als seine Frau die Scheidung beantragte und er befürchtete, um ein weiteres Sparbuch umzufallen, habe er die Mordpläne geschmiedet.

Arbeitskollegen hatten die Supermarkt-Angestellte am 26. Februar 2011 als vermisst gemeldet. Der Ehemann, der sich bei seiner ersten polizeilichen Befragung noch entrüstet über ihr Verschwinden gezeigt hatte, geriet aufgrund seiner spontanen Reise, von der er ohne Wagen zurückkehrte, unter Verdacht und wurde Mitte März festgenommen. Erhebungen ergaben, dass er in Rumänien einen Verkehrsunfall hatte und die Fahrzeuge verkaufte. Ende März wurde dann das in einem Erdloch verscharrte Opfer entdeckt.