Räuber trug „Skalp“ von seinem Opfer als Trophäe


VON MATHIAS SCHRANZ
WIENER NEUSTADT / Der menschliche Abgrund hatte sich in einem Wettbüro begonnen aufzutun: Denn dort hatte das spätere Opfer, ein Obdachloser (50), der erst aus dem Gefängnis entlassen worden war, einen 41-jährigen Wiener Neustädter kennen gelernt. Die beiden kippten einige Drinks, anschließend bot der Wiener Neustädter seinem Trinkkumpanen an, bei ihm übernachten zu können. Und die illustre Runde wurde bald größer: In die Wohnung am Flugfeld gesellte sich im Laufe des Abends noch ein 44-jähriger Bekannter aus der Nachbarschaft dazu. Nachdem alle drei schon etwas betrunken waren, kamen sie auf die Schnapsidee, sich zu tätowieren.
Mit Küchenmesser Haare abgeschnitten
Dabei kam es plötzlich zum Streit, und die beiden Wiener Neustädter begannen, auf den Obdachlosen einzuschlagen und hinzutreten. Dem nicht genug, schnitten sie ihm mit einem Küchenmesser die Haare ab und setzten ihm das Messer an den Hals. Nach Aussagen des Opfers dauerte das Martyrium zwei Stunden. Die Täter nahmen dem Mann auch seine Uhr, seinen Hosengürtel, seinen Reisepass und Bargeld weg. Nachdem er aus der Wohnung flüchten konnte und sich die restliche Nacht mit Schmerzen in einer Gartenhütte versteckte, vertraute er sich der Polizeiinspektion Josefstadt an, ehe er ins Spital musste.
Beide Täter von Polizei festgenommen und in Haft
Nach Ermittlungen der Josefstädter Polizei konnten sie den 44-jährigen Täter in seiner Wohnung festnehmen. Bizarr: Bei der Festnahme hatte er den Gürtel des Opfers wie eine Krawatte um den Hals gehängt, von seiner Jacke ließ er ein Haarbüschel als Trophäe herunterhängen. Sonntag Früh klickten auch für den zweiten Täter die Handschellen, er wurde in der Wohnung eines Verwandten verhaftet.