Ostumfahrung: Zumindest ein Quartett lässt es auf Enteignung ankommen

Erstellt am 24. Mai 2023 | 06:00
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Christian Fenz (links) und Bio-Landwirt Hans Gribitz wollen ihre Grundstücke nicht verkaufen
Foto: zVg
Diese Woche endet die Frist für die Grundstückseinlösen. Wer nicht verkauft, soll in einem nächsten Schritt enteignet werden.

Ende des kommenden Jahres soll mit dem Bau der Ostumfahrung begonnen werden, meinte Bürgermeister Klaus Schneeberger (ÖVP) zuletzt im NÖN-Interview (KW 20/2023). Aktuell laufen die Gespräche mit den Eigentümern der Grundstücke, über die die neue Straße künftig führen soll.

Bis Freitag dieser Woche müsse das Übereinkommen unterfertigt beim Land Niederösterreich eingelangt sein, heißt es in einem Schreiben an einen Grundstücksbesitzer, das der NÖN vorliegt. Sollte man das Angebot nicht annehmen, so ist ein Enteignungsverfahren der nächste Schritt.

Zumindest ein Quartett, das vom renommierten Rechtsanwalt Wolfram Proksch (Ethos Legal) vertreten wird, will es darauf ankommen lassen. „Ich bewirtschafte diese Felder schon seit Langem. Die besten Böden würden hier für immer vernichtet werden - hochwertiges Schwemmland von der Leitha. Es ist für mich unfassbar“, sagt Bio-Landwirt Johann Gribitz: „Einen Verkauf kann ich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren. Ich hoffe aber bis zuletzt, dass dieses Betonprojekt doch noch verhindert werden kann.“

Auch Christian Fenz will nicht verkaufen. Sein Grundstück, das derzeit verpachtet ist, befindet sich seit dem 19. Jahrhundert im Familienbesitz. Fenz: „Schon meine Großeltern haben gesagt: Gebt diesen Grund nie her. Und jetzt soll eine Straße, die nur noch mehr Verkehr anzieht, über diese Felder gebaut werden - ein Wahnsinn. “