Altes Museum soll Ärzte beherbergen


VON STEFAN HACKL UND LEO LUGMAYR
WAIDHOFEN / Die Pläne für das leer stehende Heimatmuseum am Oberen Stadtplatz in Waidhofen konkretisieren sich. Wie Bürgermeister Wolfgang Mair beim Neujahrsempfang ankündigte, will die Stadt das seit der Landesausstellung ungenutzte Gebäude ehestmöglich vermieten. Verhandlungen mit potenziellen Interessenten laufen. Unter anderem sind mehrere Ärzte - darunter der Kieferchirurg DDr. Alexis Sabbas vom KH Wels, eine Zahnärztin, ein HNO-Spezialist und ein Hautarzt - im Gespräch.
„Der hintere Teil des Oberen Stadtplatzes ist nach wie vor ein Stiefkind, was die Kundenfrequenz betrifft. Das sollte sich ändern, wenn wir Mieter ins Heimatmuseum hineinbekommen“, betont Wirtschaftsstadtrat Kurt Hraby im NÖN-Gespräch.
Vorbild Winterwehr: Gesellschaft geplant
Für die Verwertung der Immobilie ist die Gründung einer Gesellschaft geplant. Diesen Weg ging die Waidhofner Stadtpolitik bereits beim Kraftwerk Winterwehr, das ja von der Energiegesellschaft Waidhofen gebaut wird. Hraby möchte sich zu den Details der geplanten GmbH nicht äußern, zumal hierfür eine Zweidrittelmehrheit im Gemeinderat notwendig wäre. Erste Kritik, nicht in den Prozess eingebunden worden zu sein, hatte bereits die SPÖ geäußert.
Fakt sei, dass eine Gesellschaft bei Gesprächen mit Mietern rasch agieren könne. Das spräche für eine solche Konstruktion, die nicht nur auf das Heimatmuseum beschränkt sein könnte, erklärt Hraby, der vom Fach ist: Im Brotberuf arbeitet er als Immobilienmakler.
Anläufe, dem 1998 umgebauten und durch das Fünf-Elemente-Museum 2007 abgelösten Heimatmuseum neues Leben einzuhauchen, gab es zuletzt mehrere. Das Vorhaben, eine 3.000 Quadratmeter große Einkaufspassage zu errichten, die Oberen und Unteren Stadtplatz verbindet und auch Ketten wie „H&M“ anlockt, wurde aber verworfen. Am Höhepunkt der Wirtschaftskrise sprangen die Partner ab. Der von Architekt Ernst Beneder entworfene Heimatsaal soll übrigens erhalten bleiben.