Boom bei Lehrstellen: 70 Plätze sind frei


VON STEFAN HACKL
YBBSTAL / Am Ybbstaler Arbeitsmarkt zeigt sich seit Anfang Jänner ein erfreulicher Trend: Die Zahl der beim Arbeitsmarktservice (AMS) gemeldeten offenen Lehrstellen explodiert regelrecht. So stehen in der Region Waidhofen ab Sommer 70 freie Lehrplätze zur Verfügung.
„Die meisten davon betreffen den Metallfachbereich. Aber auch Friseur- oder Kochlehrlinge werden wieder verstärkt gesucht“, berichtet Christine Paumann, die beim AMS für den Bereich „Service für Unternehmen“ zuständig ist. Die Trendwende habe erst vor Kurzem eingesetzt. „In den letzten Jahren sind wir oft jedem einzelnen freien Platz nachgelaufen“, so Paumann.
AMS-Leiterin Inge Bukovsek empfiehlt interessierten Schülern, ja nicht bis zum Sommer mit einer Bewerbung zu warten: „Mein Tipp ist: Jetzt interessieren, informieren und bewerben - solange es so viele Möglichkeiten gibt.“ Zehn der 70 Lehrstellen sind sofort verfügbar, der Rest im Sommer.
Auch Kleinbetriebe bilden wieder mehr aus
Den Löwenanteil an freien Lehrplätzen stellen Industriebetriebe wie Welser, Bene oder Böhler Uddeholm Precision Strip. Aber auch Kleinbetriebe gehen wieder dazu über, Facharbeiter im eigenen Haus auszubilden. Qualifizierte Mitarbeiter zu finden, ist nämlich längst wieder eine Herkulesaufgabe - besonders im Ybbstal, wo die Arbeitslosigkeit niedrig ist (s. rechts).
Bei schulischer Ausbildung hapert es mitunter
Mit der schulischen Vorbildung ihrer Bewerber sind die Firmenchefs nicht immer zufrieden. „Oft scheitert es am Elementaren wie der Berechnung eines Kreis-Umfanges“, berichtet Böhler Uddeholm-Precision Strip-Geschäftsführer Leander Ahorner. 20 bis 25 Lehrlinge nimmt der Betrieb jährlich auf, 80 % davon schließen ihre Lehre mit Auszeichnung oder gutem Erfolg ab. „Das zeigt, dass es die Jugend kann. Aber sie gehört anders begleitet“, fand auch Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav am Rande ihres Besuchs im Ybbstal kritische Worte.