„Die Sinfonie des Stahls“


BÖHLERWERK / Es hämmert das Baritonsaxofon im Sekundentakt, die Trompeten tönen im Stakkato und die Klarinetten setzen im Rhythmus der eisenverarbeitenden Maschinen ein. Das ist jedoch keine „Stomp-Band“, sondern die Werksmusikkapelle Böhlerwerk bei der Uraufführung des Werks „Böhler – Die Sinfonie des Stahls“.
Im Rahmen des Viertelfestivals wurde das Werk am vergangenen Freitag im Magnetsaal Böhlerwerk dem Publikum präsentiert. Dem Komponisten Leander Hopf ist es gelungen, das Motto des Viertelfestivals „Im Fluss“ musikalisch auf die eisenverarbeitende Industrie umzusetzen, und dabei den Bogen zwischen Tradition und Moderne zu spannen.
„Die Sinfonie des Stahls“ würdigt die Arbeiter
In drei, bewusst konträren Sätzen erzählt Hopf von der Geschichte der Menschen und des Stahls. Während der erste Satz „Time for celebration“ der Tradition gerecht wird und feierlich der Menschen, die in der Vergangenheit Großartiges geleistet haben, gedacht wird, geht es im zweiten Satz schwungvoll mit dem Böhlermarsch weiter, bei dem auch das Böhlerlied gesungen wird. „Früher haben die Leute während der Arbeit das Böhlerlied gesungen, davon waren nur noch Fragmente übrig. Während des Komponierens habe ich die lückenhaften Stellen rekonstruiert und niedergeschrieben!“, erzählt der Komponist Leander Hopf.
Höhepunkt der Stahlsinfonie ist der dritte Satz, der der Stahlproduktion nachempfunden ist. Deutlich erkennt man das Hämmern der Maschinen, die Dynamik der Fließbänder, die monotone, doch wertvolle Leistung der Menschen.
Der Uraufführung waren schon im Viertelstunden-Takt Führungen durch die Werke Böhler Profil und Böhler precision strip vorausgegangen. Dabei lernten die Besucher an vier Stationen die Stahlverarbeitung kennen.
Eine kleine Gruppe der Werksmusikkapelle Böhlerwerk brachte dabei den Gästen die verschiedensten Arbeitsschritte auch musikalisch näher.
Preisgekrönt war die „Sinfonie des Stahls“ schon vor der Uraufführung: Mit der musikalischen Hymne auf Eisen und Stahl erreichte Leander Hopf bei einem internationalen Kompositionswettbewerb in Linz den dritten Platz.