Ertrag vor Volumen

„Das vergangene Geschäftsjahr war sicher eines der härtesten der Bene AG. Es stand ganz im Zeichen der Restrukturierung“, so die Bene-Vorstände Michael Feldt und Rudolf Payer vergangenen Mittwoch bei der Hauptversammlung des börsenotierten Unternehmens im Schloss an der Eisenstraße.
„Wir setzen auf Preis- und Ertragsqualität vor Volumen“
Den Rückgang des Konzernumsatzes von 213,6 auf 163,1 Mio. Euro im abgelaufenen Geschäftsjahr erklärte Verkaufschef Feldt mit „Wir setzen auf Preis- und Ertragsqualität vor Volumen.“ So konnte die Rohertragsmarge im Geschäftsjahr 2013/14 um 3,2 Prozent gesteigert werden. In Österreich musste das Unternehmen einen Umsatzrückgang von 25,3 Prozent hinnehmen. Dies sei auf zwei Großprojekte im Geschäftsjahr 2012/13 zurückzuführen.
Stark zurück ging der Umsatz in Russland (-51,7 Prozent). „Russland ist und bleibt der schwierigste Markt. Wir merken die politische Krise“, so Feldt. In Deutschland, Europas größtem Markt für Büromöbel, wurden die operativen Standorte von 13 auf acht zurückgefahren. Man konzentriere sich hier künftig auf die großen Metropolen, so der Vorstand. Profitabel sei der großbritannische Markt.
Der wichtigste Markt für den Waidhofner Büromöbelhersteller sei derzeit aber das Segment „Mitte-Ost“. Hier ist Bene gerade mit der Lieferung von 27 Kilometern Bürotrennwänden für das Headoffice der Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC) befasst. Bis März 2015 soll dieses Projekt abgeschlossen sein. Eine Umsatzsteigerung dadurch wird erwartet.
Sanierung dauert noch zwei Jahre
Die Sanierung des Unternehmens soll noch rund zwei Jahre dauern, so der Bene-Vorstand. „Ein nachhaltiges Sanierungsprogramm dauert eben länger. Wir erwarten aber diesmal erstmals als Ganzjahreseffekt, dass die gesenkten Kosten spürbar werden und ein ausgeglichenes operatives Ergebnis erzielt wird“, sagt Feldt.
Was die Suche nach Investoren betrifft, so wolle man bis Jahresende ein klares Bild haben, sagt Finanzchef Payer. „Die Möglichkeiten stellen sich vielfältigst dar.“
Insgesamt wurden im Zuge der Restrukturierung 308 Mitarbeiter abgebaut. Weitere Freisetzungen seien bei Bene derzeit aber nicht angedacht. Im Gegenteil, durch das ADNOC-Projekt steige der Mitarbeiterstand des Unternehmens derzeit sogar etwas an, so Payer.