Hund, Schuss & Röteln


VON HERIBERT HUDLER
ALLHARTSBERG / Der „HKC Allhartsberg“ (Herrenkommunikationsklub) organisierte am vergangenen Samstag in der Sporthalle Allhartsberg einen Kabarettabend mit „Thomas Stipsits“ unter dem Titel „Bauernschach“. Die rund 400 Besucher waren begeistert: „Es war Kabarett vom Feinsten.“
Im Mittelpunkt der ganz schön spannend und rätselhaft gestrickten Handlung steht das ehemalige Haus des Schachgroßmeisters Nikolai Rachimov in Stinatzerberg. Dort geht es nicht ganz mit rechten Dingen zu, wie der neue Besitzer Thomas Stipsits schon bald feststellen muss. Denn Rachimov soll sich einst auf eine Schachpartie mit dem Teufel eingelassen haben. Und so etwas hinterlässt natürlich unheimliche Spuren.
Damit noch nicht genug. In der Nachbarschaft wimmelt es nur so von eigentümlichen Charakteren, die dem Zuzügling ihre Aufwartung machen. Eine ideale Spielwiese für den Typen-Darsteller Stipsits. Seine Charakterzeichnungen haben in „Bauernschach“ stellenweise eine neue Qualität bekommen. Ihre Komik beziehen die Figuren nämlich nicht mehr vorrangig aus albernen Sprachfehlern und künstlichen Verhaltensauffälligkeiten, sondern durchwegs aus pointiertem Sprachwitz und exakter Verkörperung.
Tragende Rollen im Stück für Kassers und Handsteiner
Nicht im politischen oder im Bankenkabarett, sondern live beim „Bauernschach“ hatten Anton und Elfriede Kasser sowie Ernst Handsteiner ihren wahrscheinlich ersten kabarettistischen Bühnenauftritt. Kasser sollte wie ein Hund bellen - was aber vorerst eher wie ein Winseln klang. Seine Gattin Elfriede musste einen Schuss imitieren, der sich wie aus einem Kapselrevolver anhörte, und Ernst Handsteiner sagte „Der König ist hier“ anstatt „Der König hat die Röteln, er kann nicht kommen“.
Stipsits fühlte sich in Allhartsberg sichtlich wohl: Er spielte bis fünf Uhr morgens mit den Männern des „HKC-Allhartsberg“ Schach und genoss dabei Wein.