Ybbstalradweg durch Wald polarisiert

Der Ybbstalradweg zwischen Ybbs an der Donau und Waidhofen soll näher zur Ybbs gebracht werden. An der Umsetzung des Projekts arbeiten die beteiligten Gemeinden gemeinsam mit Mostviertel Tourismus, NÖ.Regional, dem Land NÖ, ecoplus und den beiden LEADER-Regionen Moststraße und Eisenstraße.
Im Vorderen Ybbstal soll der Radweg künftig nicht mehr auf Allhartsberger, sondern auf Kematner Seite geführt werden. Für die Querung der Ybbs wird in der 4.a Straße eine neue Radbrücke auf die gegenüberliegende Seite führen. 2024 soll die Brücke realisiert werden. Die NÖN berichtete.
Keine Freude mit der geplanten neuen Führung des Radwegs im Gemeindegebiet hat jedoch die SPÖ Kematen. In ihrer Parteizeitung bekrittelt sie, dass der Radweg zu einem großen Teil auf den Schneerosenweg in den Wald verlegt werden solle. Die dazu abgedruckten Pläne zeigen einen Radweg, der von der 2.b Straße weg flussaufwärts durch die Natur verläuft und südlich des Waldstadions in die 10.b und die 8.c Straße einmündet.
SPÖ-Chef plädiert für vorhandenen Radweg
SPÖ-Ortsparteiobmann Matthias Fischböck spricht sich gegen einen derartigen Eingriff in die Natur aus und verweist auf den bereits vorhandenen Radweg, der in Kematen neben der B 121 verläuft. „Ich bin nicht gegen die neue Radbrücke, das ist eine gute Sache. Eine Radwegführung durch den Wald ist aber völlig sinnbefreit“, sagt Fischböck. „An schönen Tagen sind da viele Spaziergänger unterwegs und der Weg ist nicht sehr breit. Wird der Weg verbreitert, müssen wiederum Bäume gefällt werden.“ Der SPÖ-Chef verweist außerdem auf den Instandhaltungsaufwand eines Radwegs im Wald und meldet Sicherheitsbedenken wegen etwaiger herabfallender Äste an.
„Mir ist es wichtig, den Schneerosenweg beizubehalten“, stellt ÖVP-Bürgermeisterin Juliana Günther klar. In der Sitzung des Gemeindevorstands am Dienstag (nach Redaktionsschluss) werde man die geplante Route mit der SPÖ besprechen, kündigt die Ortschefin an. Dabei werde man sich anschauen, wie der Radweg am besten verlaufen könne, ob auf dem Schneerosenweg oder daneben. Für Günther macht es aber Sinn, dass der Radweg durch den Wald verläuft. „Ein Radweg neben der Bundesstraße ist für Kinder sicher nicht optimal“, sagt sie.