Initiative „Fridays for Future“ in Waidhofen an der Ybbs

Aktualisiert am 24. Jänner 2023 | 11:04
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Klimaschützer hoben bei dezentralem Streik Klimasünden im Stadtgebiet hervor.

Um eine klimafreundlichere Politik einzufordern, hatte die Initiative „Fridays for Future“ für den vergangenen Freitag dazu aufgerufen, in ganz Niederösterreich Klimaschutz-Aktionen zu setzen und so Druck auf die Landespolitik auszuüben. Die Organisatoren der Waidhofner Klimaproteste nutzten die Gelegenheit, um am Vormittag im Rahmen dieses dezentralen Klimastreiks verschiedene Orte im Stadtgebiet von Waidhofen, wo aus ihrer Sicht Klimasünden begangen wurden bzw. die paradigmatisch für eine verfehlte Klimapolitik sind, abzuklappern und dort öffentlichkeitswirksam mittels Transparenten Fragen zu stellen.

Los ging es am Radweg in der Bachwirtsiedlung, der noch nicht durchgehend bis in die Stadt führt. Radfahrer müssen hier auf einem Abschnitt Schrittgeschwindigkeit fahren, während für Autos Tempo 60 gilt. Bei der OMV-Tankstelle in der Wiener Straße brachten die Klimaaktivisten dann ihre Kritik an der Mineralölindustrie an.
Der nächste Stopp wurde beim neuen Postverteilzentrum in Gstadt eingelegt. Hier ist es die immense Bodenversiegelung, die den Klimaaktivisten aufstößt. „Hier wurde alles zuasphaltiert, nicht einmal ein Baum wurde gepflanzt. Für uns ist es unverständlich, wie man heutzutage noch so etwas bauen kann“, sagt Klimaaktivist Hermann Wagner. Auf die enorme Bodenversiegelung durch Parkplätze wurde auch vor dem Eurospar im Vogelsang hingewiesen. Auch eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach vermissen die Klimaaktivisten.

 Wertschätzende Diskussion beim Autohaus Senker

 Beim Autohaus Senker bekrittelten die Aktivisten dann, dass die Autos immer größer, schwerer und ressourcenfressender würden. Das wollte Filialleiter Alexander Riess so nicht stehen lassen. Im Gespräch mit den Klimaaktivisten hielt er fest, dass ihm ebenso wie den Eigentümern des Autohauses der Klimaschutz ein großes Anliegen sei und Marken wie VW stark auf Elektromobilität setzen würden. Gestoppt wurde dann auch vor der EVN in der Friedhofstraße, weil der Energieversorger ihrer Meinung nach bei der Netzbereitstellung von Ökostrom stark nachhinke.

Seinen Abschluss fand der Klimaprotest dann bei den neuen Stadtbäumen am Freisingerberg im Stadtzentrum. Hier platzierten die Klimaschützer auf den Ästen Früchte aus Karton mit der Forderung nach einer allgemeinen Temporeduktion auf den Straßen. Für die Klimaschützer ist das die „Lowhanging Fruit“, die die Bundesregierung ernten sollte, da es sich um eine einfache, aber wirkungsvolle Klimaschutzmaßnahme handle. Die ÖVP fragten die Aktivisten via Transparent, warum sie das Klimaschutzgesetz blockiere, und die FPÖ kritisierten sie dafür, dass sie die Klimaschutzziele gleich ganz aussetzen wolle.