Gesundheitspersonal fordert bessere Arbeitsbedingungen
Bereits im November machten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Gesundheitsbereich im Zuge einer bundesweiten Protestaktion des Österreichischen Gewerkschaftsbundes (ÖGB) unter dem Titel „5 Minuten nach 12“ vor dem Waidhofner Klinikum auf die herausfordernden Arbeitsbedingungen und den Mitarbeiterengpass im Gesundheitswesen aufmerksam.
Am Donnerstag kamen Betriebsrätinnen und Betriebsräte sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landesklinikums, des Pflege- und Betreuungszentrums (PBZ), des Pflege- und Förderzentrums (PFZ) sowie des Therapiezentrums Buchenberg erneut um 12.05 Uhr vor dem Waidhofner Spital zusammen, um die Thematik ein weiteres Mal ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken.
Startschuss für parlamentarische Bürgerinitiative
Zudem bildete die Kundgebung den Startschuss für eine parlamentarische Bürgerinitiative, mittels derer der Nationalrat ersucht wird, umgehend Maßnahmen zu beschließen, um die – wie es heißt – „akute Krise im Gesundheitswesen und der Langzeitpflege endlich zu beenden“.
Seit der letzten Kundgebung habe sich nichts geändert, hielt der Betriebsratsvorsitzende des Landesklinikums Waidhofen und Landesvorsitzende der Gesundheitsgewerkschaft NÖ Karl Streicher fest. Das Personal im Gesundheits- und Pflegebereich sei aufgrund von Personalknappheit überlastet. Unter den gegenwärtigen Umständen könne die ausreichende Versorgung der Bevölkerung auf Dauer nicht mehr gewährleistet werden. Die Gewerkschaft fordert deshalb eine Aufstockung der finanziellen Mittel für das Gesundheitswesen und den Ausbau der Langzeitpflege, eine umgehende Besetzung vakanter Stellen, zusätzliches Personal, mehr Ausbildungsplätze, eine Verbesserung der Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten und die Etablierung einer österreichweiten evidenzbasierten Personalbedarfsberechnung. Weiters gewünscht wird eine entsprechende Bezahlung, eine existenzsichernde finanzielle Entschädigung für alle Auszubildenden und die Anerkennung der Pflegeberufe als Schwerarbeit.
Dienstplanstabilität für familienfreundlicheren Beruf
Streicher verwies darauf, dass bis zum Jahr 2030 bundesweit 100.000 Pflegekräfte benötigt werden – 9.500 davon in Niederösterreich. „Mit der angekündigten Erhöhung der Ausbildungsplätze und der Ausbildungsprämie hat Niederösterreich schon einen Schritt in die richtige Richtung gemacht“, sagte Streicher. „Es braucht aber noch mehr, um attraktivere Arbeitsbedingungen zu schaffen.“ Nur wenn es Dienstplanstabilität gebe, werde der Beruf wieder familienfreundlich und steige die Zufriedenheit beim Personal.
Um ihre Forderungen zu untermauern lädt die Gewerkschaft am 12. Mai, dem „Tag der Pflege“, in allen größeren österreichischen Städten zu Demonstrationen