Groissböck in Doppelrolle bei „oper-klosterneuburg“

Erstellt am 06. Februar 2023 | 06:21
Lesezeit: 3 Min
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Günther Groissböck prägt das Projekt „operklosterneuburg“ heuer nicht nur als Sänger, sondern führt dabei auch die Regie.
Foto: Roland Ferrigato
Waidhofens Weltstar Günther Groissböck in Doppelfunktion in Klosterneuburg: als Regisseur und „Philipp II“.

Waidhofens Kulturbotschafter an den führenden Opernhäuser der Welt putzt heuer eines der renommiertesten Opernprojekte Niederösterreichs, die „oper-klosterneuburg“, nicht nur in der Rolle Philipp II heraus: Zusätzlich übernimmt er die Regie der Jubiläumsproduktion. Denn in Klosterneuburg steht ab 8. Juli große Oper auf dem Programm: Don Carlo von Giuseppe Verdi wird im prächtigen Ambiente des Kaiserhofs des Augustiner-Chorherrenstiftes als absoluter Luxus-Cast inszeniert.

„Von einem Don Carlo im Kaiserhof des Stiftes Klosterneuburg – sozusagen im österreichischen Escorial – träume ich seit 25 Jahren. Heuer wird diese Vision Wirklichkeit, noch dazu mit einer sensationellen Besetzung!“, sagt Intendant Michael Garschall, der drei Jahre an der Realisierung seiner Wunschproduktion arbeitete.

Als 25. Opernproduktion im Kaiserhof seiner Intendanz markiert die Verdi-Oper überdies ein Jubiläum. Im Rahmen eines Presseempfangs vergangenen Mittwoch im Studio von Bühnenbildner Hans Kudlich stellten Garschall und Groissböck die Produktion erstmals vor.

Groissböck führt bei Don Carlo auch Regie

Der international gefeierte und weltweit gefragte Starbass wird erstmals „Don Carlo“ in Klosterneuburg auch inszenieren. Es ist nach dem „Tristan-Projekt“ an der Wiener Kammeroper 2021 seine zweite Opernregiearbeit, jedoch seine erste Inszenierung einer großen Verdi-Oper. Zusätzlich zu seiner Regietätigkeit wird er in allen Vorstellungen in der Partie des „Philipp II“ zu hören sein – eine Rolle, die Groissböck zuletzt bejubelt an der New Yorker Metropolitan Opera gegeben hat.

Wie der Sänger im Rahmen des Pressegesprächs verriet, begeht auch er diesen Sommer mit seiner Rückkehr nach Klosterneuburg ein persönliches Jubiläum. 2003 sang er als junger unbekannter Sänger, kurz nach Abschluss seines Gesangsstudiums, seinen ersten „Sarastro“ in der damaligen Zauberflöten-Produktion der „operklosterneuburg“. Nun kehrt Groissböck 20 Jahre später in den Kaiserhof zurück – „mit viel Erfahrung im Gepäck“, wie er lächelnd beim Medientermin bemerkte. Immerhin gilt er weltweit als der führende Bass seiner Generation.

Nach 20 Jahren zurück in Klosterneuburg

Groissböck gastiert an allen großen Opernhäusern, wie der Mailänder Scala, Covent Garden London, Metropolitan Opera New York, Opéra Bastille Paris, Wiener Staatsoper, Gran Teatre del Liceu Barcelona und anderen mehr. Als gern gesehener Gast bei den bedeutendsten internationalen Festspielen erhält der sympathische Sänger regelmäßig Einladungen nach Bayreuth, Salzburg und Verona.

Hochkarätig ist auch der Rest der Besetzung: Arthur Espiritu debütiert in der Titelpartie des „Don Carlo“, Margarita Gritskova ist erstmals als „Prinzessin Eboli“ zu erleben, Thomas Weinhappel gibt sein Rollendebüt als „Marquis von Posa“. Karina Flores, gefeierte Leonora/La Forza 2021, kehrt als „Elisabeth“ in den Kaiserhof zurück. Die Partie des „Großinquisitors“ wird von Matheus França gesungen.

Christoph Campestrini dirigiert die großartige Beethoven-Philharmonie, Hans Kudlich zeichnet erneut für ein imposantes Bühnenbild verantwortlich, Andrea Hölzl entwirft die einzigartigen Kostümkreationen.