Endlich Feuchtigkeit: Landwirte atmen auf

Erstellt am 18. April 2012 | 07:17
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Web-Artikel 6682
Foto: NOEN
APRILWETTER / Statt Frühlingsstimmung gibt es Schnee und Schneeregen – die Natur hat das aber dringend notwendig.

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Auch die Störche in Ottenschlag standen im Schnee.HOLZER
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BEZIRK ZWETTL / Nach fast einem halben Jahr der Trockenheit und einem viel zu warmen März folgte im April wettermäßig nahezu das extreme Gegenteil: Jede Woche Schnee oder Schneeregen und zu tiefe Temperaturen – eigentlich eine typische April-Wetterlage.

Während die Menschen schon sehnsüchtig den Frühling erwarten, haben die Kinder Freude am Schnee. Manche haben sich nochmals ans Schneemannbauen herangewagt. Für die Zugvögel ist die Lage verzwickt, sie benötigen warmes Wetter bzw. schneefreie Wiesen, um genügend Futter zu finden.

Die Landwirtschaft hingegen atmet auf. Endlich sind die notwendigen 20 bis 30 Liter Niederschlag pro Quadratmeter gefallen„So staubtrocken war es schon lange nicht mehr“, sind sich die Landwirte einig. Der Bezirk weist ein Niederschlagsdefizit von 200 mm auf, das sind rund 30 Prozent weniger als der langjährige Durchschnitt.

„Der letzte Winter war viel zu trocken, im Gebiet um Groß Gerungs machte sich diese Trockenheit bald bei den Hausbrunnen bemerkbar, aber in erster Linie ist der Wald, und hier speziell die jungen Kulturen, geschädigt“, berichtet Bauernkammerobmann Dietmar Hipp. „Wir werden erst in einem Monat abschätzen können, ob sich die Bäume erholen oder größeren Schaden genommen haben. Das momentane nasskalte Wetter kommt uns insofern entgegen, als es die Borkenkäferpopulation verhindert.“

Die Winterungen sind bedingt durch die Trockenheit geschwächt in das neue Erntejahr gegangen, „aber der größte Teil des Bezirks ist mit einem blauen Auge davongekommen“, so Hipp. Jetzt ist genügend Feuchte vorhanden und für eine Aussaat – mit Ausnahme des Hafers, der schon gesät ist – ist es noch nicht zu spät. Der Mais wird erst in den nächsten zwei Wochen angebaut. „Wichtig wäre, dass das feuchtkalte Wetter bald der Wärme weicht, speziell die frisch ausgesetzten Kartoffeln benötigten warmes Wetter.“ Und was die Landwirte gar nicht mögen, das sind starke Spätfröste im Mai.

Die extreme Trockenheit der Böden sorgte für hohe Brandgefahr. Die Bezirkshauptmannschaft Zwettl reagierte mit einer Präambel bezüglich Waldbrandgefahr.

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