Flugzettel verteilt: Scherz mit Folgen…

Erstellt am 28. Februar 2018 | 05:26
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Fasching Symbolbild
Foto: Pixabay
Ein „Asylantrag“, der beim Faschingsumzug in Kottes verteilt wurde, bringt jetzt die ganze Gemeinde in Misskredit.

Ein Faschingsscherz im Rahmen des Faschingsumzuges in Kottes (die NÖN berichtete darüber) rückt jetzt die ganze Gemeinde ins rechte Eck. Auslöser war ein „Asylantrag“, der beim Umzug verteilt wurde. Die Tageszeitung „Der Standard“ griff das auf, jetzt hagelt es Schmäh-Postings und der Bürgermeister wird mit Mails bombardiert.

Ein „Wochenend“-Waldviertler, der angeblich 20 km von Kottes entfernt wohnt, hat auf der Heimreise nach Wien einen solchen „Asylantrag“ ausgehändigt bekommen und diesen dem „Standard“ zugespielt. Der Bericht darüber hat mittlerweile fast 900 Postings bekommen, viele von ihnen sehr kritisch, die Meinungen reichen von „rassistisch“ bis „menschenverachtend“, es wird sogar Hitlers Mutter ins Spiel gebracht, die im Waldviertel geboren wurde.

Gemeinde in Misskredit gebracht

Bürgermeister Josef Zottl, der selbst am Umzug mitgewirkt hat, hat von dieser Flugzettel-Aktion gar nichts mitbekommen, war überrascht, als sich die Tageszeitung bei ihm meldete. Er weiß aber, von wem die Aktion ausging und will mit den Urhebern auch ein Gespräch führen. Er glaubt aber, dass die Betroffenen gar nichts Böses im Sinn hatten und es ihnen gar nicht bewusst war, was sie damit lostreten. Er verwehrt sich aber dagegen, dass jetzt die ganze Gemeinde in Misskredit gebracht wird. „Wir haben mit Asylwerbern gar nichts zu tun, hatten nicht einen einzigen Antrag“, so Josef Zottl, der den „Standard“-Informanten übrigens nicht kennt.

Dass bei der Bundespräsidentenwahl in seiner Gemeinde 61 % Hofer gewählt haben, wie im Bericht zur Sprache gekommen ist, bedeute nicht, dass es in Kottes einen Rechtsruck gegeben habe. „Viele haben, wie sie mir erzählt haben, Hofer gewählt, weil ihnen Van der Bellen einfach zu alt ist“, meint der Bürgermeister. Er will nichts verharmlosen, findet es aber schade, „weil der Faschingsumzug eigentlich ein schöner Erfolg war!“