Bezirk Zwettl: Fragen an die Spitzenkandidaten

Erstellt am 24. Jänner 2023 | 20:00
Lesezeit: 6 Min
Landtagswahl 2023 Zwettl
Foto: Grüne/Philipp Monihart/FPÖ/NEOS/SPÖ
Die Spitzenkandidatinnen und -kandidaten aus dem Bezirk im NÖN Gespräch.

Was ist Ihr ganz persönliches Wahlziel?

Franz Mold (ÖVP): Mein Wahlziel für die Volkspartei im Bezirk Zwettl ist ein Stimmenanteil von über 50 %.

Herbert Kraus (SPÖ): Das Wahlziel ist ganz klar, die Absolute der ÖVP muss der Geschichte angehören. Das Ziel für uns Sozialdemokraten: natürlich ein Plus vor dem Wahlergebnis und die Nummer 2 im Land. Im Bezirk Zwettl möchte ich natürlich ebenfalls ein Plus.

Alois Kainz (FPÖ): Die Familien, Unternehmer und Pensionisten haben genug vom Asylchaos und der Korruption und wollen echte Lösungen gegen die Preisexplosion. Mir ist wichtig, dass alle Wahlberechtigten im Bezirk von ihrem Stimmrecht Gebrauch machen.

Silvia Moser (Grüne): Ich möchte für Zwettl, das Waldviertel für meine Themen – Soziales, Gesundheit, Pflege, Frauen, Menschen mit Behinderung – im Landtag weiterarbeiten. Dafür und für eine erfolgreiche Klimapolitik setze ich mich mit ganzer Kraft ein!

Prisca Preiss (NEOS): Ich möchte mit meiner Kandidatur den Jungen eine Stimme geben. Viele haben das Vertrauen in die Politik verloren oder fühlen sich nicht beachtet. Deshalb treten wir NEOS für mehr Transparenz und saubere Politik ein.

Bei welchen drei Themen sehen Sie im Bezirk den dringendsten Handlungsbedarf?

Franz Mold (ÖVP):

  • Die Kinderbetreuung wird durch das NÖ Kinderbetreuungspaket massiv ausgebaut.
  • Die Höhere Lehranstalt für Pflege und Sozialberufe wird das Bildungsangebot in Zwettl wesentlich erweitern.
  • Breitbandausbau wird rasch umgesetzt werden.

Herbert Kraus (SPÖ): Wir haben ein Programm, wie man die Teuerung in den Griff bekommt. Im Gesundheitsbereich fehlen Ärzte und die E-Card muss den Vorzug zur Kreditkarte haben. Kindergärten sollen, wie von uns gefordert, ganzjährig, ganztägig und gratis sein.

Alois Kainz (FPÖ): Ich kämpfe für eine Sicherheitsinsel am TÜPl Allentsteig. Das schafft Arbeitsplätze, Investitionen und Nahversorgung in der Region. Die bestmögliche Gesundheitsversorgung und unser Hoffnungsmodell Landeskindergeld liegen mir besonders am Herzen.

Silvia Moser (Grüne):  

  • Versorgungssicherheit durch Kassenärzte, Therapeuten, Pflegepersonal und das Landesklinikum.
  • Mehr Photovoltaik und Windkraft zur Energieunabhängigkeit und Klimaschutz.
  • Bessere Öffi-Angebote nach St. Pölten und Linz.

Prisca Preiss (NEOS): Der Öffi-Ausbau ist wesentlich – vor allem in Richtung Bezirkshauptstadt Zwettl. Um die Region touristisch attraktiver zu machen, braucht es hier dringend den Ausbau. Es fehlen Kassenärzte und treffsichere Maßnahmen gegen Ortskernsterben und die Abwanderung.

Braucht Zwettl ein Frauenhaus und mehr Schutz für Kinder?

Franz Mold (ÖVP): Es kommt leider doch vor, dass Frauen in der heutigen Zeit immer wieder Opfer von Gewalt werden. Daher spreche ich mich zum Schutz von gefährdeten Frauen eindeutig für ein Frauenhaus im Raum Waldviertel aus.

Herbert Kraus (SPÖ): Gewalt in der Familie wird leider immer mehr zum Thema. Hier braucht es natürlich auch die Einrichtungen, wie eben ein Frauenhaus im Bezirk Zwettl. Prävention soll und muss die Gesellschaft sensibilisieren, um Gewalt rechtzeitig zu erkennen und auch dagegen vorzugehen.

Alois Kainz (FPÖ): Frauenhäuser eignen sich für den urbanen Bereich, wo man in der Anonymität lebt. Im ländlichen Raum brauchen wir dezentrale, wohnortnahe Sozialwohnungen mit psychologischer Betreuung für die betroffenen Frauen und Kinder in der Nähe ihres sozialen Umfelds.

Silvia Moser (Grüne): Das Waldviertel braucht ein Frauenhaus – das habe ich wiederholt im Landtag beantragt! Wegen der zentralen Lage wäre Zwettl ideal. Für die Kinder ist wichtig, dass Auffälligkeiten in Kindergärten und Schulen bemerkt und an die zuständigen Stellen weitergeleitet werden.

Prisca Preiss (NEOS): 1.300 Frauen haben 2022 Hilfe beim Frauentelefon gesucht, viele davon auch aus dem Waldviertel. Wir treten für Gewaltambulanzen in der Region ein, um den Opfern von Gewalt medizinische, psychologische und juristische Hilfe zukommen zulassen.

Was wollen Sie gegen das Aussterben der Innenstädte beitragen?

Franz Mold (ÖVP): Mehr Menschen bedeutet mehr Leben. Daher ist es klar, dass wir neue Wohnungen in der Stadt errichten möchten. Im Fall von Zwettl bedeutet das, wenn das Projekt der WAV mit 50 Wohnungen endlich errichtet werden kann, dass sich das in der Stadt auswirken wird.

Herbert Kraus (SPÖ): Indem man die Ortskerne lebendig hält und nicht immer wieder Neues am Ortsrand baut. Förderungen sind notwendig, um unbewohnte Häuser, die nicht unter Denkmalschutz stehen, durch Neubauten zu ersetzen. Auch sollte Bestehendes aufgestockt werden.

Alois Kainz (FPÖ): Unser „Aktionsplan leistbares Wohnen“ soll das Wohnen günstiger gestalten. Wir haben ein Maßnahmenpaket im Landtag eingebracht, um die Gastronomie und Wirte zu fördern. Seit Jahren fordern wir eine Abbruchprämie bei alten Häusern in Orts- und Stadtkernen.

Silvia Moser (Grüne): Ein Stadtzentrum ist dann lebendig, wenn es Menschen zum Verweilen einlädt – dafür setze ich mich ein! Es braucht einen bunten Angebotsmix: Geschäfte, Ordinationen, Büros, Wohnungen, Behörden und Gastronomie, Spielmöglichkeit für Kinder und Bäume.

Prisca Preiss (NEOS): Ein Zentrumsmanager, der Immobilienbesitzer mit Geschäftstreibenden vernetzt, könnte Leerstände bekämpfen. Es braucht Maßnahmen wie Verkehrsberuhigung, Öffi-Anbindung, Begrünung, Entsiegelung und die Ansiedelung von Greißlern.

Warum sollte man Ihrer Partei seine Stimme geben?

Franz Mold (ÖVP): Weil nur die Volkspartei Niederösterreich der Garant dafür ist, dass auch in ländlichen Regionen wie bei uns im Waldviertel Projekte umgesetzt werden.

Herbert Kraus (SPÖ): Mir persönlich ist es wichtig, mich für die Menschen einzusetzen, die keine Lobby haben, und ihnen eine Stimme zu geben. Daher nicht nur eine Stimme für die SPÖ, sondern auch eine Vorzugsstimme für mich.

Alois Kainz (FPÖ): Wer Schwarz wählt, wird am 30. 1. mit Schwarz-Grün munter werden. Verhindern wir das! Wir als FPÖ möchten zeigen, dass Politik auch sauber, sicher und gerecht sein kann!

Silvia Moser (Grüne): Die nächste Legislaturperiode wird entscheidend für das Klima, um für unsere Kinder und Enkel ein gutes Leben zu sichern. Jede Stimme für die Grünen steht für eine klimagerechte und lebenswerte Zukunft.

Prisca Preiss (NEOS): Wir NEOS stehen für ein leistbares Leben statt g’stopfter Politik. Anstatt immer mehr Geld in Parteien zu stecken, treten wir für einen Politpreisdeckel ein, um das Geld in die Menschen zu investieren.

Umfrage beendet

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