Sparkassen fusionieren

Erstellt am 23. November 2011 | 00:00
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ZUSAMMENSCHLUSS / Nach einem Jahr Geheimverhandlungen entsteht im Waldviertel die zweitgrößte Sparkasse und drittgrößte Bank von Niederösterreich.
VON HANNES RAMHARTER

WAIDHOFEN, ZWETTL / Knalleffekt auf dem Sparkassen-Sektor im Waldviertel: Die Sparkasse Waldviertel-Mitte Bank AG mit Sitz in Zwettl und die Waldviertler Sparkasse von 1842 AG mit Sitz in Waidhofen werden fusionieren. Es handelt sich dabei, wie die Vorstandsdirektoren Dr. Franz Pruckner, Gerhard Hufnagl und Ewald Höbarth sowie die Aufsichtsratsvorsitzenden Peter Kastner und Gerhard Adamowitsch erklären, um eine Fusion „auf Augenhöhe“ von zwei annähernd gleich großen, wirtschaftlich gesunden und stabilen Organisationen. Ziel ist es, auf diese Weise langfristig Erfolg und Unabhängigkeit sicherzustellen.

Zweitgrößte Sparkasse und  drittgrößte Bank in NÖ

 

Der neue Name wird Waldviertler Sparkasse Bank AG sein, es soll „die“ Waldviertler Regionalbank werden, die zweitgrößte Sparkasse und das drittgrößte Bankinstitut Niederösterreichs. Auch die personellen Weichen sind bereits gestellt: Dr. Franz Pruckner wird Vorstandsvorsitzender, seine Kollegen im Vorstand werden Gerhard Hufnagl und Ewald Höbarth sein. Die bisherigen Vorstandsdirektoren der Sparkasse Waldviertel-Mitte AG, Reinhold Weikertschläger und Franz Denk werden auf eigenen Wunsch aus dem operativen Geschäft ausscheiden, Weikertschläger wird weiterhin den Vorstandsvorsitz in der Sparkasse der Stadt Groß Siegharts Privatstiftung innehaben. Neuer Vorsitzender des Aufsichtsrates soll Mag. Gerhard Adamowitsch aus Waidhofen werden, der bisherige Aufsichtsratsvorsitzende der Sparkasse Waldvierte-Mitte AG, Peter Kastner, scheidet aus Altersgründen aus.

Sitz der neuen Regionalsparkasse wird Zwettl sein. „Es handelt sich allerdings um kein Verscherbeln der Waldviertler Sparkasse von 1842 AG nach Zwettl. Es gibt klare Pläne für eine nachhaltige Aufteilung der Aufgabenbereiche zwischen Zwettl und Waidhofen. Kein Arbeitsplatz geht verloren“, betonte Gerhard Adamowitsch und Peter Kastner ergänzte: „Wir wollen lieber im Waldviertel die Nummer eins sein, als uns irgendwo einzureihen. Die Fusion ist eine logische Fortsetzung von bereits bei beiden Instituten erfolgten Strukturbereinigungen, um die Leistung für die Kunden zu steigern.

So besteht die Sparkasse Waldviertel-Mitte AG aus elf ehemaligen Sparkassen, die Waldviertler Sparkasse von 1842 AG aus drei.

Strukturen der beiden  Banken passen zusammen

 

Dr. Franz Pruckner meinte, dass der Zusammenschluss helfe, sich aus der Bilanzstruktur ergebende Synergien zu realisieren: „Das starke Kreditgeschäft der Waldviertler Sparkasse von 1842 AG ergänzt sich optimal mit dem soliden Einlagengeschäft der Sparkasse Waldviertel Mitte Bank AG.“

Nun werden beide Banken durch interne und externe Projektteams geprüft, die Ergebnisse werden in die Bewertung einfließen. Die Sparkasse Waldviertel Mitte Privatstiftung und die Anteilsverwaltungssparkasse der Waldviertler Sparkasse von 1842 werden von der neuen AG rund 80 Prozent der Aktien halten, der Rest wird von den ehemaligen Sparkassen Ottenschlag, Groß Gerungs und Gföhl gehalten werden. Das Personal wurde bereits informiert. Die neue Sparkasse wird über eine Bilanzsumme von rund 1,8 Milliarden Euro und Eigenmittel von 144 Millionen Euro (das ist bereits jetzt weitaus mehr als von Basel III verlangt) haben, sowie 420 Mitarbeiter und 36 Geschäftsstellen, davon 6 in Tschechien. Mit 1. September 2012 soll die neue Sparkasse ihre Geschäftstätigkeit aufnehmen.