Kastner in Zwettl feiert Rekordjahr

Schwierige Rahmenbedingungen sorgen oftmals für erstaunliche Ergebnisse. So geschehen im vergangenen Jahr beim Lebensmittelgroßhändler Kastner. 2022 konnte das Unternehmen trotz aller wirtschaftlicher Probleme einen Umsatzrekord von 268 Millionen Euro erzielen. Das bedeutet ein Umsatzplus im Vergleich zum pandemiebedingt schwachen 2021 von 17 Prozent.
Geschäftsführer Christof Kastner zeigte sich beim Jahresrückblick seines Unternehmens, der komplett online stattfand, deshalb positiv gestimmt. „Die Rahmenbedingungen waren in den vergangenen drei Jahren nicht einfach und werden es auch heuer bleiben. Wir Waldviertler haben aber eine Resilienz aufgebaut und dazugelernt, um die Situation gut in den Griff zu bekommen“, meint er. Den Hauptgrund für das Rekordjahr macht er vor allem an der wieder erstarkten Gastronomie fest. Im Bereich der Abholmärkte und des Gastrodiensts gab es ein Plus von 40 Prozent. Zudem spielte auch die Inflation in die Umsatzentwicklung mit ein.
Zentrallager-Erweiterung geht in die Planungsphase
Auch sonst sei es gut um Kastner bestellt. Derzeit beschäftigt das Unternehmen 950 Mitarbeiter über alle Standorte verteilt. Luft nach oben gibt‘s aber weiterhin. 50 zusätzliche Mitarbeiter werden laut Christof Kastner gesucht. Zum nächsten Großprojekt in Zwettl wird dabei eventuell noch heuer eine groß angelegte Erweiterung des Zentrallagers an. 2022 kaufte das Unternehmen das benachbarte Viehversteigerungsareal mit einer Größe von rund 15.000 Quadratmetern. In Summe würden damit für die Betriebserweiterung 26.000 Quadratmeter zur Verfügung stehen.
In vier Bauetappen soll mit dem Neubau eine Vervierfachung der Lagerkapazitäten erreicht werden. Zunächst stehe jedoch in den nächsten Monaten die Detailplanung an. Einen genauen Zeitplan will Kastner noch nicht verraten. Daneben soll der Investitionsschwerpunkt heuer auf den beiden Wiener Standorten liegen. In Wien Nord soll der Abholmarkt umgebaut und mehr Flächen für Logistik und Büros geschaffen werden. Investitionsvolumen: 8 Millionen Euro. Ebenso wird am Standort Wien Süd mit dem Umbau des Frischebereiches begonnen. Hier ist ein Gesamtinvestitionsvolumen von rund 5 Millionen Euro geplant.
Auch das vergangene Jahr ließ Kastner noch ein Mal Revue passieren. So sei die Übernahme des AGM Wolfsberg (Kärnten) der große Meilenstein im Vorjahr gewesen. Der Abholmarkt wird seit November unter der Kastner-Flagge geführt und als „Eintrittskarte nach Kärnten“ gesehen. Erwähnung fand zudem die Auszeichnung mit dem „Wiener Qualitätssiegel Top-Lehrbetrieb“, im Rahmen der Verleihung waren rund 40 Lehrlinge von allen Standorten in die Zwettler Zentrale eingeladen.