Bus wartet nicht ...

Immer wieder Ärger mit der Waldviertelbus-Linie WA-1 gibt es, wenn der aus Wien kommende Zug mit einer kurzen Verspätung in Krems eintrifft und der Bus den Fahrgästen vor der Nase davonfährt.
„Einmal musste ich selbst zwei Stunden auf den nächsten Bus warten, einmal fuhr der letzte WA-1 unmittelbar vor mehreren wütenden Fahrgästen, darunter eine alleinerziehende Mutter aus Schweiggers, die in Wien arbeitete, weg“, erzählt ÖKB-Präsident Fanz Teszar aus Groß Gerungs. Die Mutter übernachtete bei einer Freundin in Krems, eine Nachbarin kümmerte sich derweil um die unversorgten Kinder.
Schon damals beschwerte man sich beim Verkehrsverbund Ostregion (VOR), der mit Ende 2014 die Einrichtung einer Handy-Verbindung zwischen dem Busfahrer und der Fahrdienstleitung des Bahnhofs Krems in Aussicht stellte, damit der Bus bei einer geringen Verspätung des Zuges auf die Fahrgäste warten kann. Das dürfte aber bislang noch nicht verwirklicht sein, denn Mitte Juli kam es wieder zu einem derartigen Vorfall. Mindestens fünf ungehaltene Passagiere, darunter ein Paar, das in Zwettl Urlaub machen wollte, blieben in Krems zurück. Die Urlauber nahmen übrigens – wenig begeistert – ein Taxi nach Zwettl.
„Die Übergangszeit zwischen den Zügen und der Linie WA-1 (derzeit von Postbus betrieben) ist mit 5 bzw. 6 Minuten wirklich etwas knapp bemessen“, meint dazu VOR-Sprecher Georg Huemer. „Grundsätzlich sollte aber die Linie WA-1 auf den Zug warten, auch wenn dieser verspätet sein sollte. Ein Problem dabei ist der Anschluss in Zwettl-Kampparkplatz zur Linie WA-31. Wir haben die Kollegen von Postbus noch einmal darauf hingewiesen, dass sie im Zug-Verspätungsfall warten müssen, und gehen davon aus, dass dies im Sinne der Kunden in Zukunft erfolgen wird. Denn aus unserer Sicht hat der Anschluss an die Bahn Priorität gegenüber dem zur Linie WA-31.“