Airbags für Straßenlaternen im Kampf gegen "Smombies"

Die Zahl der „Smombies“ im Straßenverkehr steigt in Niederösterreich stark an. „Smombie“ beschreibt jemanden, der von seiner Umwelt nichts mehr mitbekommt, weil er nur noch auf sein Smartphone starrt.
Ablenkung zählt im Straßenverkehr zu den häufigsten Ursachen. Das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) kam deshalb am 19. April nach Zwettl, um für die Aktion „Schau auf dich und nicht auf´s Handy“ gemeinsam mit Verkehrsstadtrat Franz Groschan zu werben.
"Fußgänger immer häufiger unaufmerksam"
„Neben den motorisierten Verkehrsteilnehmern sind auch Fußgänger immer häufiger unaufmerksam unterwegs — der ständige Begleiter Smartphone macht dies möglich. Bei unseren Schwerpunktaktionen ist jemand schon einmal fast gegen einen Laternenairbag gelaufen, weil er so an das Handy gefesselt war“, erklärt Gabriele Zunegg vom KFV.
„Die Beobachtung des KFV zeigt, dass 42 Prozent der Niederösterreichischen Fußgänger beim Queren einer Straße erkennbar abgelenkt sind. Österreichweit sind dies durchschnittlich 29 Prozent der Fußgänger“, ergänzt Sabine Kaulich vom KFV.
200 Unfälle durch Ablenkung, zwei tödlich
Zwettls Verkehrsstadtrat Franz Groschan freut sich, dass es in Zwettl noch nicht so schlimm, wie in Wien sei: „Dort schaut fast keiner mehr auf den Straßenverkehr, alle laufen nur mehr mit dem Blick ins Handy herum!“
Alleine durch Ablenkung ereigneten sich auf Niederösterreich Straßen 2016 mehr als 200 Unfälle mit Fußgängern, wovon zwei sogar tödlich endeten.
Auf humorvolle Weise machte das KFV mit aufgeblasenen „Laternenairbags“, essbaren Mobiltelefonen im Gummibären-Stil und Handy-Flyern auf dem Sparkassenplatz und am Busbahnhof auf die Gefahren durch die Handyablenkung im Straßenverkehr aufmerksam.
Übrigens: Das Wort „Smombie“ wurde bereits 2015 vom Langenscheidt-Verlag zum „Jugendwort des Jahres“ gekürt.