Spaziergänge brachten Ideen für „Stadterneuerung“

Vor zwei Jahren wurde im Gemeinderat ein Grundsatzbeschluss zur Teilnahme an der Aktion „Stadterneuerung“ gefasst. Bei sechs Stadtspaziergängen sollen neue Ideen gefunden werden. Jetzt gab es bereits den zweiten und dritten Spaziergang.
Infrastruktur und Verkehr
Beim zweiten Stadtspaziergang war Stadtrat Johannes Prinz an der Reihe, bei dem zahlreiche Teilnehmer Überlegungen zu den Bereichen Verkehr, Stadtgestaltung, Siedeln, Bauen und Wohnen eingebracht haben. Im Stadtamt verlautbarte Stadtrat Johannes Prinz danach gleich ein Ergebnis: „Ich bin dankbar für konstruktive Kritik und gute Vorschläge. So war es uns nicht bewusst, dass die Spielgeräte bei der Dreifaltigkeitssäule ohne Absicherung zu nahe an der Straße stehen. Wir werden so schnell wie möglich diese Gefahrenquelle entschärfen.“ Kritik gab es von Birgit Masopust, der Leiterin des Projektes „Bildung hat Wert-barrierefrei“. Sie bemängelte die breiten Zwischenräume der Pflastersteine rund um die Dreifaltigkeitssäule.
Leistbares Wohnen
Der Ausbau des Radfahrnetzes, die unübersichtlichen Zu- und Abfahrten bei der Zwettler Umfahrungsstraße, das ehemalige Gelände der Gärtnerei Hahn in der Gartenstraße, leistbare Wohnungen in der Stadt und natürlich die geplante Begegnungszone wurden von den Teilnehmern gefordert. Ein weiteres Anliegen ist die Wiedereröffnung des Bahn-Personenverkehrs zwischen Zwettl und Schwarzenau.
Kultur und Freizeit
Innerhalb der Stadtmauer kreuz und quer zu gehen und genauso zu denken, das war die Vorgabe an die Teilnehmer am dritten Zwettler Stadtspaziergang mit Kulturstadträtin und Vizebürgermeisterin Andrea Wiesmüller. In drei Gruppen machten sich die 20 Teilnehmer auf den Weg, um Ideen zur Gestaltung der Stadt im Hinblick auf Kultur und Freizeitgestaltung zu suchen.
Positive Entwicklung
Als positive Beispiele wurden das Museum des Lokalbahnvereins Zwettl, der Spielplatz auf der Promenade, die Erneuerung des Hundertwasserbrunnens und die Neugestaltung des Stadtamtes angeführt. Ebenso herausgestrichen wurden das Abenteuercamp der Pfadfinder, die neue Bücherei und die Gründung des Waldlesungsviertels.
Jugend braucht Platz
Trotz einiger laufender Projekte wie der Begegnungszone, der Verlegung des JUZZ ins Stadtzentrum, des Turnsaalbaus und des Zubaus an die Stadthalle für den Cateringbetrieb sahen die „Spaziergänger“ noch dringenden Handlungsbedarf bei den Radwegen. Für die Jugend wurden Plätze für Sport, Freizeit und Kultur gewünscht. Die Nutzung des Eislaufplatzes auch im Sommer für Sport und Open-Air-Konzerte, eine Bühne im Park, Platz für eine Galerie und ein Braustadtfest waren weitere Wünsche.
Positive Beispiele
„Zwettl hat mit den Veranstaltungen des Kulturvereins Syrnau, den Steinbildhauerkurs oder die einzige Kunsteisbahn des Waldviertels Besonderheiten“, war der Tenor bei diesem Spaziergang. Auch der goldene Kubus sei eine bauliche Besonderheit, die Flotte Lotte rage wirtschaftlich heraus.
Projekte für die Zukunft
Für die nächsten Jahre wurden der Ankauf des Bahnhofs Zwettl, Ladestationen für E-Bikes und einen Platz für Camping gefordert. Lösungsbedarf orteten man in der Hotellerie und Gastronomie der Stadt, der Neugestaltung des Sparkassenplatzes und der Verwendung des Hahn-Areals. Vorschläge, wie Stolpersteine zur Erinnerung an deportierte und ermordete Juden oder die Bewerbung um die Landesausstellung, vervollständigten die lange Wunschliste.
Handy-App wird verbessert
Beim Abschluss im Stadtamt versprach Kulturstadträtin Andrea Wiesmüller Verbesserungen der Handy-App für die Besucher der Stadt. Für September ist noch eine Themenwerkstatt „Bildung und Jugend“ geplant. Im Herbst werden die Ergebnisse aller Stadtspaziergänge präsentiert.